Typisch deutsch kochen kann schwierig sein, in meiner ehemaligen WG haben wir uns zu gefühlten 90% von Thai- Curry ernährt. Eines Abends packte uns die Neugierde auf neue Kocherlebnisse und wir schwelgten in Erinnerungen, um auf eine Rezeptidee zu kommen. Bei meiner Oma (an der Schweizer Grenze) gab es sehr oft Schäufele mit Senf (Löwensenf!), dazu Sauerkraut, Kartoffelbrei mit angebräunter Butter (unbedingt!) und grüne Bohnen. Eines meiner Lieblingsessen, obwohl es deutsch ist. ;) An unserem einzigen "Wir-kochen-deutsch-Abend" in der WG- Geschichte haben wir Nürnberger mit Schupfnudeln und Sauerkraut gekocht. Es gibt überlieferte Bilder für die Nachwelt.
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Zu Besuch bei Oma, Oma war krank. Ich hab mir die größten Einkaufskörbe gesucht und kiloweise Essen eingekauft. Ein ganzes Huhn landete mit Sellerie, Knoblauch, Zwiebel, Lauch, Karotten und Tomate im Topf. Nach längerem Kochen alles in kleine Stücke geschnibbelt und mit Petersilie garniert. Für den besonderen Touch etwas Sternanis dazugegeben, Salz ist am Ende hilfreich. Suppennudeln habe ich dazu im extra Topf gekocht, damit man irgendwann auch satt wird. Das Lachsfilet kam mit Alufolie umwickelt in den Ofen, mit Zitrone, Tomate und Petersilie. Dazu gab es Selleriepüree mit Zwiebeln, dazu einfach selbiges kurz andünsten, Kartoffeln kochen und alles in einen breiigen Zustand bringen. In jeder Familie wird Raclette anders gemacht. Von den Verfechtern von Nur-Käse-und-Kartoffeln ist meine Familie meilenweit entfernt. Die Vorbereitungen dauern meistens Stunden und wenn es endlich losgeht, sollte man eigentlich schon satt sein, sonst hat man irgendetwas falsch gemacht. Mal ausprobieren: Obst (Ananas, Papaya, Mango, Bananen, Mandarinen..), Radiccio und Chicoree, Zwiebeln und Knoblauch, Kapern, Shrimps, Eier, Lauch, Zucchini... Viel hilft viel. :D Zwei ganz unterschiedliche Gerichte, die auf den ersten Blick fast gleich aussehen. Nr 1 ist ein Couscoussalat mit Granatapfel, gerösteten Pinienkernen, Balsamicozwiebeln. Den Couscous mit Salz, Safran und Brühe zubereiten. Zwiebeln andünsten und mit Balsamicoessig ablöschen. Etwas Olivenöl dazu. Kleingeschnittene Datteln schmecken auch gut dazu. Die glutenfreie Variante kann einfach mit z.B. Hirse statt Couscous zubereitet werden. Nr 2 ist persischer Reis mit Berberitzen. Dazu habe ich den Reis "halb" gekocht, in meinen Reiskocher dünne Kartoffelscheiben gelegt, den Reis wieder dazu. Ins Wasser Safran und Butter gegeben. Den Reis vorher waschen, dann wird er weniger klebrig. Am Ende sollten die Kartoffeln knusprig sein. Die Berberitzen habe ich in Butter mit etwas Zucker angebraten und dazugegeben. Wegen diesem Gericht habe ich mir das 30-Minuten-Menü Kochbuch von J. Oliver gekauft. Lachsfilet mit Haut badet in Ingwer, roten Zwiebeln, Chilli, Knoblauch, Zitrone, Olivenöl und 5-Gewürze-Pulver (falls vorhanden). Das ganze Gematsche kommt aus dem Mixer und der wird wahrscheinlich für immer danach schmecken. Das Buch sagt 18 Minuten bei 250°, ich sage: nach Gefühl. Sobanudeln mit Zuckerschoten, Sojasauce, Fischsauce, Zitronensaft, Chilli, Frühlingszwiebeln, Sesamöl (was sonst?), frischem Koriander, Minze. Kurz angeröstete Cashewnüsse, Erdnüsse oder Sesam für das gewisse Extra. Tipp aus dem Restaurant: Erdnüsse in der Schale rösten, kommt krass. Das Grundrezept mit Weizenmehl und einem kleinen Teil Maismehl für das besondere Kauerlebnis. Wenn man den Teig vieeeel dünner ausrollt als auf dem Bild, dann wird das Verhältnis von Teig zu Füllung erträglich. Hier mit getrockneten Tomaten, Parmaschinken und (Büffel- war ausverkauft) Mozzarella. Lecker war es trotzdem. Irgendwann entdeckt es (hoffentlich) jeder: Man kann Nudeln auch selber machen. Die Anfänge, ausgerollt mit Bierflasche und Ikea-Glas, in Ermangelung eines Nudelholzes bzw. einer Nudelmaschine, die eine der nächsten Anschaffungen sein wird. Die ersten Versuche waren die Anspruchsvollsten. Da ich in meiner Küche Weizen-, Kartoffel-, Mais- und Kichererbsenmehl hatte, wurde alles wild gemischt. Vor allem mit Oliven-, Walnuss- und hellem und dunklem Sesamöl. Der Grundteig war eine Mischung von 200g Mehl, 2 Eiern und 2 EL Öl. (einen Teig ohne Ei haben wir ebenfalls ausprobiert, kommt m.E. nicht an den Anderen heran) Der Favorit war am Ende der Teig mit Tomatenmark und Parmesan. Knapp dahinter der Teig mit geröstetem Sesam. Ein Essen mit Eventcharakter. Runde oder quadratische Reisplatten kurz in eine Schüssel mit lauwarmem Wasser legen und danach mit allem füllen, was die Küche hergibt. Hier Sojasprossen, grüner Spargel, Shrims und Reisnudeln. Sämtliche anderen Füllungen sind denkbar. Frischer Koriander und Minze passen super dazu. Künstlerisch zusammenfalten, nach Belieben fluchen, wenn alles auseinanderfällt.
Die Sauce im Bild: Hoisin-Sauce mit ein wenig Sesamöl, Sojasauce, Fischsauce, Erdnussbutter und Wasser aufgekocht, serviert und die Rollen eingetaucht. Immer gut: Lachs aus dem Ofen. Hier in der Variante am Stück. Den Lachs packe ich in Alufolie, dazu unbehandelte Zitronen, Zwiebeln kleingeschnitten, etwas Olivenöl, Knoblauch, Rosmarin etc. Bei 180° ca. 20 Minuten in den Ofen. Als Beilage macht sich Gemüse immer gut. Kartoffeln, Süßkartoffeln, Rote Bete, Zucchini, Knollensellerie, Karotten - alles in Stücke schneiden und in einer Plastiktüte mit ordentlich Olivenöl, Salz, Pfeffer, Rosmarin schwingen und in den Ofen zum Lachs dazu. Die Kartoffeln und Süßkartoffeln werden besonders gut, wenn man sie vorher noch im Topf schwimmen lässt, dann sind sie innen schön weich und außen knusprig. Ab und zu werden sie sogar perfekt. ;) Meine Lieblingsramen sind die Demae Ramen Sesam, mittlerweile bekommt man die fast überall. Die Grundvariante mache ich mit geröstetem Sesam, etwas Sesamöl (das dunkle!), Chili nach Belieben und einem pochierten Ei (Platte hochdrehen, Ei dazu, fertig). Nach Gusto kann man grundsätzlich alles addieren, was in die Schüssel passt, beispielsweise kurz angebratene frische Champignons, Thai-Aubergingen und Schalotten wie auf Bild 2. Der Salat ist mit Sojasprossen und Tofu in Sojasauce und Erdnussbutter angebraten. Und Sesam - Sesam überall! |
Essen macht Spaß...... kochen aber auch. Vielleicht sogar noch mehr. Ein Einblick in meine favorisierten Gerichte. Kategorien
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