Eine Schifffahrt, die ist ... naja. Zumindest mal was Anderes. Warum wir uns jenseits der 80 dazu entschlossen haben, vermag ich nicht mehr im Einzelnen zu sagen. Die Möglichkeit, ohne Flugzeug in kurzer Zeit mehrere Städte zu erkunden und für spätere Besuche zu berücksichtigen, hat uns wohl gefallen. Unsere Route war Passau - Wien - Esztergom - Budapest - Bratislava - Dürnstein - Passau. Es werden neue Perspektiven eröffnet, denn selten sitzt man im Alltag in einem Fluss und schaut ans Ufer. Man hat Zeit, Bücher zu lesen und abends den Sternenhimmel zu betrachten. Oder man schaut wie ich einfach nur die Bäume am Ufer an und lässt die wunderschönen Landschaften an sich vorüberziehen. Dabei kann einem auffallen, dass man wie immer verschwommen sieht und mit einer Brille plötzlich die Blätter der Bäume viel kontrastreicher erscheinen. (Später könnte man dann durch einen Sehtest von seiner Kurzsichtigkeit erfahren.) Muss aber nicht so sein. Die Schleusen waren interessant. Etwas mehr bei Tag, wenn man sie auf dem Sonnendeck ausgiebig verfolgen konnte - die Technik, die begeistert. Bei Nacht nicht so sehr, wenn man durch fünf Schleusen nacheinander fuhr und daher fast nicht schlafen konnte. Das Essen war sehr gut, leider gab es zu starre Zeiten, zu denen man erscheinen musste. Je nach Wahl (es standen immer mehrere Gänge und Varianten zur Wahl oder Abwahl), hieß es dann eine halbe Stunde lang herumsitzen und auf den Salat warten, während der Nachbar schon die Suppe bekam. Auch musste man seine Aufenthalte am Land dann nach den unflexiblen Essenszeiten richten. Wirklich hervorragend war die Berücksichtigung von Allergien und Unverträglichkeiten. Es gab tolle Ersatzprodukte und sogar persönliche Beratung. Das Ende war dann leider die Krönung. Wir wollten im Anschluss noch einige Tage durch Süddeutschland fahren, hatten schon Zugtickets und Hotels gebucht. Am Abreisetag sollte man morgens die Taschen auf den Flur stellen, die dann während der Frühstückszeit vom Personal nach draußen vor das Schiff gestellt wurden. Selbst durfte man dies nicht tun und das Schiff verlassen nur nach Durchsage. Was wäre also das Schlimmste, was passieren könnte? Genau. Von zwei Koffern (da zwei Personen) kam einer vor dem Schiff an. Und das war nicht meiner. Er wurde auch nicht mehr aufgefunden an diesem Tag, auch nicht am Bahnhof in Passau, zu dem ich auf eigene Kosten fuhr. Während ich also nach spontaner Verkürzung der restlichen Urlaubstage- in Kleidern anderer Personen- wieder nach Hause kam, befand sich mein Koffer trotz richtigem Kofferanhänger auf dem Weg nach Hessen. Nach einigen Telefonaten und Mails fand er dann zumindest wieder in die badische Heimat zurück. Das Reiseunternehmen wies natürlich alle Schuld von sich. Ich nehme es mal mit Humor, es wird mir nichts Anderes übrig bleiben.
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Die Weltin Auszügen und was man an diesen Orten alles so vor die Linse bekommen kann. Kategorien
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